klinē + phōs





klinik kommt von altgriechisch κλίνη klinē “bett, liege“
foto kommt von altgriechisch φωτός photós “licht”


als ich meine schwester zu mir nahm gab ich ihr mein großes bett aus bambusrohr. ich selbst machte es mir in meinem sarg bequem, in meinem kleinen bett aus weißem satin, das mein letztes ruhelager werden sollte. ein zweites bett aufzustellen, war völlig unmöglich in diesem schmalen raum. bernhardt in "ma double vie"









die klinik la salpêtrière: die stadt der unheilbaren frauen



dieses große asyl schließt, wie sie alle wissen, eine bevölkerung von mehr als 5000 personen* ein. dieses beträchtliche, aber in seiner eigenart nothwendig beschränkte material, welches ich als den alten fonds bezeichnen möchte, war durch lange jahre das einzige, was uns für unsere pathologischen untersuchungen und für unseren klinischen unterricht zur verfügung stand. wir sind mit anderen worten im besitz eines reich ausgestatteten, lebenden pathologischen museums. charcot in "neue vorlesungen über die krankheiten des nervensystems"



*99 % frauen








ich würde sagen, dass das hauptsächliche problem – wie auch die qualität – aller dieser bilder ihre langsamkeit ist. das ist zunächst auf das photographische problem der sensiblen zubereitung, wie man sagt, zurückzuführen. régnard arbeitete auf platten von flüßigem kollodium: langsamkeit des präparats, langsamkeit des verfahrens, langsamkeit der pose, langsamkeit des entwickelns. und immer bilder, die wie verdunkelt sind. die photographien von régnard waren also, um einen zustand und ein bild der hysterie wiederzugeben, keine unmittelbare räuberische ausbeute des sichtbaren, sie waren im grunde genommen unglückliche zeiträume, fast gescheiterte wünsche der unmittelbarkeit. diese bilder sind aus einer epoche, wo man noch auf das licht warten mußte. didi-huberman in "erfindung der hysterie"

die fotografische praxis der klinik


aus der mehrzahl der abgebildeten fotografien lässt sich jedoch keine konkrete raumsituation erschließen: einige geben den blick auf eine diffuse räumlichkeit frei, bei anderen wurde der hintergrund durch ein aufgespanntes tuch abgeschlossen oder nachträglich zu einer einheitlichen fläche retuschiert. die anstaltssituation ist, wenn überhaupt, nur durch das krankenhausbett repräsentiert, dessen metallrahmen in manchen fällen mit stoff kaschiert wurde. holschbach in "vom ausdruck zur pos